Warren Buffett wird seinen jährlichen Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) am Samstag veröffentlichen.

Wir kennen einige Information, die darin enthalten sein werden. Beispielsweise erklärt Buffett die Entwicklung der einzelnen wichtigen Unternehmenssegmente und erläutert seine wichtigsten Aktien. Es gibt jedoch einige spezifische Fragen und Themen, die die Investoren beim Lesen des Briefes beachten sollten.

Warum war Berkshire im vierten Quartal so inaktiv?

Wir haben kürzlich einen Blick darauf geworfen, was Buffett und sein Team im vierten Quartal mit dem Aktienportfolio gemacht haben, und es war nicht gerade beeindruckend.

Im Laufe des vierten Quartals waren die Aktien eingebrochen und mit mehr als 100 Mrd. US-Dollar in bar in der Bilanz erwarteten viele Investoren, dass Buffett und sein Team auf Einkaufstour gehen würden.

Zur Überraschung vieler kaufte Berkshire im vierten Quartal kaum mehr ein als sie verkauften. Die 5,6 Mrd. US-Dollar, die das Unternehmen für Aktienkäufe ausgab, war die niedrigste Summe seit mehreren Quartalen, und es war noch weniger aufregend, wenn man bedenkt, dass Berkshire im gleichen Zeitraum Aktien im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar verkaufte.

Achte in dem Schreiben auf eine Erklärung, warum. Dachte Buffett etwa, dass die Aktien weiter fallen würden? Hält er in Erwartung einer großen Übernahme im Jahr 2019 an den Barmitteln fest?

Wie viel Geld hat Berkshire aktuell?

Apropos Barmittel, wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich Berkshires Barmittel während des vierten Quartals vermehrten – es sei denn, das Unternehmen kaufte eine massive Anzahl seiner eigenen Aktien zurück. Berkshire beendete das dritte Quartal mit 103,6 Mrd. US-Dollar in bar, aber angesichts der Bemühungen im Aktienportfolio und des Cash-generierenden Potenzials der Berkshire-Unternehmen wäre es nicht verwunderlich, wenn dieser Wert bis zum Jahresende auf deutlich über 110 Mrd. US-Dollar ansteigen würde.

Nachfolgeplan-Neuigkeiten

Warren Buffett ist 88 Jahre alt, und Vizepräsident und seine rechte Hand Charlie Munger ist 95. Wir hoffen zwar, dass beide noch für eine Weile zur Arbeit erscheinen werden, doch es ist klar, dass sie Berkshire nicht für immer leiten werden.

In den letzten Jahren haben wir nach und nach mehr Details über die Nachfolgepläne von Berkshire erfahren. Konkret wissen wir, dass Ted Weschler und Todd Combs wahrscheinlich das Management des massiven Aktienportfolios übernehmen werden und dass das Feld der potenziellen CEO-Nachfolger auf Ajit Jain und Greg Abel beschränkt wurde. Die Investoren werden genau darauf achten, ob die Pläne über die zukünftige Leitung geklärt sind.

Wie viel Geld verwalten Ted und Todd aktuell?

In den letzten Jahren haben Weschler und Combs freie Hand über mehr und mehr von Berkshires 200 Mrd. US-Dollar Anlageportfolio erhalten. Bis zum Brief des letzten Jahres verwalteten die beiden insgesamt 25 Mrd. US-Dollar.

Es wird interessant sein, die aktuelle Gesamtzahl zu sehen, da ihnen immer mehr der jüngsten bedeutenden Aktienbewegungen Berkshires zugeschrieben wurden, wie beispielsweise der kürzliche Verkauf einiger Apple-Aktien.

Wie viel Aktien kauft Berkshire zurück?

Berkshire änderte Mitte 2018 seine Rückkaufgenehmigung, um Buffett und Munger den Rückkauf von Aktien zu ermöglichen, wenn beide sich einig sind, dass sie zu einem attraktiven Kurs gehandelt werden. Im dritten Quartal, dem ersten nach der Änderung, kaufte Berkshire für fast eine Milliarde US-Dollar Aktien zurück.

Wenn Berkshire dachte, dass die Aktie im dritten Quartal unterbewertet war, gab es im vierten Quartal einige Male, an denen Buffett und Munger wirklich gedacht haben könnten, dass es ein Hammerdeal war.

Überlegungen zu Übernahmen

Um es ganz klar zu sagen, Buffett will nicht, dass Berkshire Aktien zurückkauft. Es wäre sogar angemessen zu sagen, dass Investitionen in Stammaktien nicht Buffetts erste Wahl sind, wenn es darum geht, Berkshires Kapital zum Einsatz zu bringen.

Buffett will ganze Unternehmen kaufen. Leider waren die Übernahmebedingungen in den letzten Jahren, gelinde gesagt, nicht gerade ideal. Wie Buffett im Brief des vergangenen Jahres schrieb, ist einer seiner wesentlichen Parameter für eine Übernahme ein „vernünftiger Kaufpreis“, und „diese letzte Anforderung stellte eine Barriere für praktisch alle Transaktionen dar, die wir 2017 überprüft haben, da die Preise für anständige, aber keineswegs spektakuläre Unternehmen einen historischen Höchststand erreichten“.

Mit anderen Worten, potenzielle Übernahmeziele hatten ungerechtfertigte Prämien gefordert. Wir sind jedoch gespannt, ob sich das vielleicht ein wenig geändert hat, da die Aktienbewertungen in der zweiten Jahreshälfte 2018 realistischer wurden.

Buffetts jährliche „Investitionslektion“

Zu guter Letzt beinhaltet der Brief jedes Jahr eine wertvolle Investitionslektion, obwohl wir keine Ahnung haben, was das Thema sein wird, bis der Brief veröffentlicht wird. Zum Beispiel enthielt der Brief letztes Jahr eine Lektion darüber, warum Indexfonds-Investitionen intelligenter sind als Investitionen in aktiv verwaltete Vehikel wie Hedgefonds. Zudem waren einige der wichtigen Schlüsse aus Buffetts erfolgreicher Wette auf einen S&P 500 Indexfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren enthalten.

Eines ist sicher: Buffett hat wertvolle Investitionsweisheiten im Kopf, und die Aktionäre von Berkshire können es kaum erwarten, ein wenig mehr zu erfahren.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool hat die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel, CFP auf Englisch verfasst und am 21.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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