In Washington weht nun ein anderer Wind. Anfang November wählten die Amerikaner den Demokraten Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA.

Normalerweise bedeutet ein neuer Präsident, insbesondere ein Präsident der politischen Gegenpartei, große Veränderungen. Aber das könnte sich als nicht der Fall erweisen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50:50, dass der Senat nach zwei Stichwahlen in Georgia unter republikanischer Kontrolle bleiben wird, würde ein Stillstand im Kongress zu einer Fortsetzung des Status quo führen. Das würde bedeuten, dass keine Steuererhöhungen für Unternehmen, Einzelpersonen oder Kapitalgewinne kommen.

Eine Biden-Präsidentschaft wird auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine zweite Runde an Konjunkturprogrammen verabschiedet wird. In Verbindung mit der sehr lockeren Geldpolitik der Federal Reserve bedeutet das vor allem gute Chancen für Wachstumstitel.

Da die Wall Street also für den Erfolg gerüstet ist, sind hier fünf Wachstumstitel, die man für die Biden-Amtszeit im Kopf haben sollte.

Square

Das Fintech Square (WKN: A143D6) bietet sich mit Biden im Weißen Haus an. Selbst nach Corona wird der Trend zu bargeldlosen Zahlungen und digitalen Peer-to-Peer-Transaktionen nicht nachlassen.

Das Ökosystem von Square ist allseits bekannt. Es stellt den Unternehmen Point-of-Sale-Geräte und Analyse-Tools zur Verfügung. Anfangs hat sich Square vorwiegend auf die Abwicklung von Transaktionen für kleinere Unternehmen konzentriert. Aber in den letzten Quartalen ist der Prozentsatz des Brutto-Zahlungsvolumens, der von mittleren und großen Unternehmen stammt, beträchtlich gestiegen. Hierbei handelt es sich um ein Segment, das auf Händlergebühren basiert. Daher könnte es in einer wachsenden Wirtschaft recht lukrativ sein.

Das andere Geschäftssegment von Square ist die digitale Zahlungsplattform Cash App. Seit Ende 2017 ist die monatliche aktive Nutzerzahl von Cash App von 7 Millionen auf 30 Millionen hochkatapultiert. Die Gebühren der Händler tragen zum Wachstum der Cash App bei. Doch vor allem der Bitcoin- und Aktienhandel treiben das Umsatzpotenzial von Cash App in die Höhe. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Umsätze von Square unter Biden mehr als verdoppeln.

Fastly

Der Edge-Cloud-Computing-Dienstleister Fastly (WKN: A2PH9T) hat in den letzten Wochen viel Kritik einstecken müssen. Grund war, dass der Top-Kunde TikTok im dritten Quartal die Nutzung von Fastlys Content-Bereitstellungs- und Sicherheitslösungen erheblich zurückgefahren hat. TikTok war immerhin für 12 % des Umsatzes von Fastly im ersten Halbjahr verantwortlich. Aber abgesehen davon lief alles sehr erfreulich.

Verbraucher werden in Zukunft E-Commerce und Streaming nur noch mehr nutzen. Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten für Fastly, das auch ohne TikTok stark performt hat. Im Q3 kamen 96 neue Kunden sowie ein Anstieg der durchschnittlichen Ausgaben der Unternehmenskunden um 37.000 USD gegenüber dem Vorjahr hinzu.

Noch besser ist, dass der Erfolg des Geschäftsmodells von Fastly auf der verstärkten Nutzung durch bestehende Kunden beruht. Im dritten Quartal erreichte die auf dem Dollar basierende Netto-Expansionsrate des Unternehmens 147 %: 10 Prozentpunkte mehr als im vorangegangenen zweiten Quartal. Es ist deutlich geworden, dass Fastly eine bevorzugte Edge-Cloud-Plattform ist. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich der Umsatz des Unternehmens mit Biden im Weißen Haus gar verdreifachen würde.

Pinterest

Ein weiterer Wachstumswert, der unter Biden stark erscheint, ist die Social-Media-Plattform Pinterest (WKN: A2PGMG). Die ist übrigens zufällig Kunde von Fastly.

Während die meisten Plattformen irgendwann an die Grenzen des Benutzerwachstums stoßen, wächst Pinterest immer weiter. Man beendete das September-Quartal mit 442 Millionen monatlich aktiven Nutzern (MAU) und steigerte seine MAU-Zahl in den drei Jahren bis 2020 um 30 % auf jährlicher Basis.

Trotz COVID-19 und Lockdown hat Pinterest seit Jahren ein nachhaltiges MAU-Wachstum gezeigt, insbesondere auf den internationalen Märkten. Hier bietet sich in diesem Jahrzehnt das größte werbebasierte Wachstumspotenzial an.

Pinterest ist zudem im E-Commerce aktiv. Die Nutzer stellen bereitwillig die Produkte, Dienstleistungen und Orte vor, die sie interessieren. Pinterest dient also ganz einfach als Brücke. Kleine Unternehmen und Kunden werden hier miteinander vernetzt. Pinterest muss also lediglich weiter Nutzer hinzubekommen (und bald auf Video setzen).

Vertex Pharmaceuticals

In den USA dürfte wegen des Patts im Kongress keine Gesundheitsreform anstehen. Das sind großartige Neuigkeiten für Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807).

Die Anziehungskraft von Vertex ist an seinen Erfolg als Entwickler von Behandlungsmethoden für Mukoviszidose (CF) geknüpft. Obwohl Mukoviszidose nicht heilbar ist, verbessern die Behandlungen von Vertex die Lebensqualität der Patienten. Was wirklich heraussticht, ist Trikafta, die neu zugelassene Kombinationstherapie, die praktisch in kürzester Zeit zur meistverkauften CF-Behandlung von Vertex wurde. Trikafta war im dritten Quartal für 960 Millionen USD von 1,54 Milliarden USD an Nettoproduktverkäufen verantwortlich. Das Unternehmen ist also auf dem besten Weg, einen Spitzenjahresumsatz von 6 Milliarden USD zu erreichen.

Und die Pipeline von Vertex besteht aus Kandidaten zur Behandlung von Beta-Thalassämie, Sichelzellanämie, Schmerzen, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und APOL1-vermittelten Nierenerkrankungen. Obwohl nicht alle davon Blockbuster-Medikamente werden, spricht die Erfolgsbilanz von Vertex in der Arzneimittelentwicklung für sich. Hier dürfen Patienten und Investoren gleichermaßen Hoffnung haben.

Okta

Investoren wären auch gut beraten, sich in Cybersicherheitsaktien wie Okta (WKN: A2DNKR) einzukaufen. Oktas Identitätsprüfungslösungen basieren auf künstlicher Intelligenz – jeder Angriff macht sie schlauer.

Nach der Pandemie werden wir weiter online einkaufen und von zu Hause aus arbeiten. Das bedeutet eine noch größere Nachfrage nach Cloud Computing und die ständige Notwendigkeit, Unternehmens- und Kundendaten zu schützen. Mit anderen Worten: Cybersicherheitsaktien wie Okta sichern einen Grundbedarf, der zu einem höchst vorhersehbaren Cashflow führen sollte.

Praktisch der gesamte Umsatz des Unternehmens (etwa 95 %) stammt aus Abonnements. Abonnements sind eine viel margenträchtigere Möglichkeit, Einnahmen im Bereich Cybersicherheit zu erzielen als physische Firewall-Produkte. Sie verhindern zudem die Abwanderung von Kunden.

Da Oktas Kundenzahl steigt und die bestehenden Kunden weitere Services dazubuchen, sollten die Gewinnspannen ebenfalls steigen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fastly, Okta, Pinterest und Square und empfiehlt Vertex Pharmaceuticals. Sean Williams besitzt Aktien von Pinterest und Square. Dieser Artikel erschien am 21.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020