Es gibt bestimmte Lektionen im Leben, die wir alle lernen. Auch in der Welt der Finanzen. Etwa, dass es wichtig ist, Geld zu sparen und keine Schulden zu machen. Aber manchmal kann uns der beste Rat in die Irre führen. Die folgenden Entscheidungen mögen auf den ersten Blick klug erscheinen, können einen aber finanziell am Ende dumm ausschauen lassen.

1. Ein Haus kaufen

Der Hauskauf erscheint als viel klügere Entscheidung, als Monat für Monat Geld für die Miete zu zahlen – zumindest auf den ersten Blick. Denn als Eigenheimbesitzer erhält man schließlich Zugang zu bestimmten Steuererleichterungen und kann im Laufe der Zeit Vermögen aufbauen. Aber ist der Hauskauf auch eine gute Investition?

Wer ein Haus kauft, um darin zu leben, sieht sich mehr einer Mischung aus Investition und Kosten ausgesetzt, wobei die Kosten überwiegen dürften. Wer da unvorbereitet reingeht, könnte schon bald überfordert sein.

Wenn man genug für eine Anzahlung von 20 % zusammengespart hat, nimmt man eine Hypothek auf, die vom Einkommensniveau abhängig ist. Hat man dann noch genug für Notfälle angespart, dann könnte der Besitz des eigenen Heims für einen ganz nett und praktisch sein. Aber wer sich ohne viel Rückhalt ins Abenteuer stürzt und ungut verschuldet, könnte schon bei der ersten größeren Reparatur am Ende sein – weil er sich weiter verschulden muss und am Ende unnötig viel Geld zum Fenster rauswirft. Man muss also vorsichtig und sich im Klaren darüber sein, dass wenn es nur darum geht, ein Dach über dem Kopf zu haben, ein eigenes Haus eher ein Kostenfaktor als eine Investition ist.

2. Der Börse „timen“ zu wollen

Bestimmt hat jeder schon einmal gehört, an der Börse zur richtigen Zeit Aktien zu kaufen und zu verkaufen. Schließlich will jeder zu einem niedrigen Preis kaufen und die Erträge maximieren.

Das Problem ist jedoch, dass selbst erfahrene Investoren das richtige Timing nicht hinbekommen, und zahlreiche Studien haben gezeigt, dass dieser Investitionsansatz einfach nicht funktioniert. Viel besser ist es, große Unternehmen zu finden, deren Aktien in regelmäßigen Abständen zu kaufen und diese so lange wie möglich zu halten, ohne sich unnötig einen Kopf darüber zu machen, was der Markt in der Zwischenzeit tut. Auch wenn das keinen 100 %-igen Erfolg garantiert, hat sich diese Herangehensweise im Laufe der Zeit für Investoren bewährt.

Diese Herangehensweise sorgt dafür, dass man nicht mehr hektisch am Ticker hängt Aufwärts- und Abwärtsbewegungen die Investitionsentscheidungen nicht beeinflussen. Und wenn man bereit ist, diese Strategie für sich zu übernehmen und langfristig beizubehalten, wird Sie wahrscheinlich die Nase vorn haben – unabhängig davon, wann man zum ersten Mal eingestiegen ist.

3. Das ganze Geld in bar aufbewahren, weil es sicher ist

Nach wie vor gilt es, Geld auf der Bank zu haben, weil man dann im Notfall schnell rankommt — aber das bedeutet nicht, dass man sein ganzes Geld auf einem Sparkonto unterbringen sollte. Denn so können die Ersparnisse nicht auf bedeutende Weise anwachsen. Man ist besser dran, wenn man so viel Geld auf der Bank hat, dass man bequem sechs Monate seines Lebensunterhalts damit zu finanzieren. Und den Rest sollte man dann investieren, damit das Geld wächst.

Man stelle sich vor, man hätte 70.000 Euro an Ersparnissen, die nicht Teil eines Notfallfonds sind. Auf dem Sparbuch der Bank, das mit 1 % verzinst ist, hat man nach 20 Jahren 85.400 Euro raus. Aber wenn man stattdessen in Aktien investiert, die traditionell durchschnittlich 7 % erwirtschaften (was eigentlich ein paar Prozentpunkte unter dem Marktdurchschnitt liegt), bekommt man am Ende etwa 270.900 Euro raus. Und das ist eindeutig ein großer Unterschied.

Manchmal tun wir Dinge mit den besten Absichten, und sie gehen trotzdem nach hinten los. Haus kaufen, Börse timen, Sparbuch? Vielleicht, aber es gibt unter Umständen passendere Strategien. Und die sollte man auf dem Schirm haben, nicht, dass man am Ende etwas zu bereuen hat.

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Dieser Artikel von Maurie Backman erschien am 13.8.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.