Ich habe nicht in Delivery Hero (WKN: A2E4K4) investiert, es mir aber immer mal wieder überlegt. Die Growth-Story schien lange Zeit attraktiv zu sein. Im Endeffekt können Quick-Commerce und das schnelle Liefern von Speisen oder Lebensmitteln einen interessanten Markt kreieren.

Je tiefer ich in meine Investitionsthese eingestiegen bin, desto mehr Knackpunkte habe ich für mich gefunden, die mich nicht begeistert haben. Oder auf die ich zumindest für mich keine allzu befriedigende Antwort erhalten habe. Sehen wir uns das heute etwas näher an.

Delivery Hero: Das Problem beim Skalieren

Ein erster Grund, warum ich bei Delivery Hero doch lieber an der Seitenlinie verweile, ist das Skalieren. Beziehungsweise: Die allgemeine Profitabilität. Zwar stellt das Management mittelfristig irgendwo in Aussicht, dass es positive Ergebnisse geben kann. Zunächst jedoch auf Basis sehr roher Ertragskennzahlen.

Das ist jedoch nicht einmal der springende Punkt. Je mehr ich mich mit dem Geschäftsmodell auseinandergesetzt habe, desto überzeugter bin ich: Das Kernproblem fixer Lohnkosten für das Ausliefern bleibt bestehen und erschwert das Skalieren. Der einzige Weg, der für mich global denkbar ist, sind immer engmaschigere Lieferrouten. Wobei die Frage lautet: Wie realistisch ist es, dass weite Teile der Gesellschaft auf Food Delivery und Quick Commerce setzen, sodass die Lieferrouten sehr engmaschig und profitabel werden?

Ich sehe zumindest bei Delivery Hero auf absehbare Zeit das Problem, dass jede Lieferung mit hohen Personalkosten verbunden sein dürfte. Das Meiden von Märkten mit geringen Personalkosten mag hilfreich sein, aber es hat trotzdem nur ein begrenztes Potenzial für mich.

Ein schwaches Kernprodukt …?!

Das zweite Problem, das ich sehe: Delivery Hero hat für mich ein schwaches Kernprodukt. Es ist ein starkes Ökosystem rund um den Globus, auf das viele Restaurants setzen. Aber was ist, wenn es einen Wettbewerber gibt, der es plötzlich zu günstigeren Konditionen macht, um einfach Marktanteile zu erhalten?

Mir zeigt diese Überlegung, dass der Markt sehr preissensibel ist und dass lediglich die Größe bei Delivery Hero zählt, sowie die Reichweite. Aber dass dieser Wettbewerbsvorteil durchaus auch angreifbar ist. Einen Wettbewerbsvorteil kann ich in dieser Art und Weise nicht ausmachen. Vielleicht auch, was das Liefern und der Quick-Commerce eine vergleichsweise einfache Basis-Dienstleistung ist.

Delivery Hero: Viel Aufwand für kleine Ergebnisse

Der dritte Grund hängt im Endeffekt mit dem ersten zusammen. Aber vielleicht noch einmal das Betonen: Das Management muss viel Aufwand darauf verwenden, um selbst kleine Ergebnisse zu erzielen. Die bislang nicht eingetreten sind und zunächst auf rohen Ergebnissen basieren dürften.

Das heißt, dass auch in Zukunft vermutlich ein hoher Aufwand für das Skalieren notwendig sein dürfte. Ich sehe tendenziell bessere und ertragsstärkere Geschäftsmodelle, auf die ich lieber setze. Auch aus diesem Grund bleibe ich Delivery Hero fern.

Der Artikel 3 Gründe, warum ich nicht in die Aktie von Delivery Hero investiere ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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