Die Lage an den Börsen könnte dramatischer kaum sein. Coronacrash, Coronaboom und platzende Tech-Träume. Die Weltwirtschaft wird aus den Angeln gehoben, Inflation und steigende Zinsen verdüstern den Ausblick. Da macht es oft nicht gerade Spaß, Aktionär zu sein. Wer jedoch in die drei Unternehmen investiert hat, die ich vor neun Monaten Börsenabstinenzler Gerhard Schröder ans Herz gelegt habe, der kann weiterhin ruhig schlafen.

Börse ist mehr als Adrenalin – die Vorgeschichte

Altkanzler Schröder bekannte letztes Jahr, dass er noch nie in Aktien investiert habe. Davon verstehe er zu wenig und überhaupt habe er keine Muße, jeden Tag zu beobachten, wie es den Beteiligungen gehe.

Natürlich hat er andere Wege gefunden, seine Kanzlerrente aufzubessern, sodass man sich keine Sorgen um seine Finanzen machen muss. Aber mir geht es um seine Begründung.

Dagegen argumentierte ich, dass erstens gesunder Menschenverstand genügen kann, um erfolgreich mit dem Investieren in Aktien zu beginnen. Zweitens zeigte ich auf, dass es in der bunten Börsenwelt Aktien für jeden Geschmack gibt.

Wer den Extrakick Adrenalin benötigt, der engagiert sich bei Plug Power (WKN: A1JA81), Valneva (WKN: A0MVJZ) oder Coinbase (WKN: A2QP7J). Dort gibt es täglich kursbewegende News, über die man leidenschaftlich diskutieren kann. Wie genau es mit der Wasserstoffwirtschaft, der Pandemie und der Kryptowelt weitergeht, weiß kein Mensch. Alles ist möglich und je nach Tagesstimmung werden die Kurse hoch- oder runtergepeitscht.

Ehrlich gesagt haben auch die meisten der bei uns Börsenfans so beliebten Wachstumsaktien über die letzten Quartale eher Kopfschmerzen als Euphorie bereitet. Börsenabstinenzler wie der Ex-Kanzler sind da auf kurze Sicht besser gefahren.

Investieren ohne Extrakick

Aber auf lange Sicht haben Aktien bisher noch immer gewonnen. Trotz mehrerer schwerer Wirtschaftskrisen hat sich der DAX seit 1990 – dem Jahr, als Gerhard Schröder zum ersten Mal Ministerpräsident wurde – etwa verzehnfacht. Wobei auf den DAX zu setzen höchstens die zweitbeste Lösung ist für Anleger, die keinen Börsenstress wollen.

Trotz der vielen Traditionskonzerne, die sich im DAX tummeln, gibt es nämlich auch dort immer einige Werte, die die Anlegeremotionen befeuern. Wer groß im DAX investiert ist, der wird möglicherweise dann doch ständig wissen wollen, wie es den mittlerweile 40 Komponenten so geht.

Im September 2021 hatte ich mir überlegt, welche Art von Aktien man besonders entspannt über viele Jahre im Depot belassen kann. Drei Merkmale für Sorglos-Aktien hob ich dafür hervor:
– für den Laien gut einzuschätzen,
– stabile Marktposition und
– selten kursbewegende Meldungen.

Unternehmen, auf die das meines Erachtens gut zutrifft, sind zum Beispiel Symrise (WKN: SYM999), JDE Peet’s (WKN: A2P0E9) und Beiersdorf (WKN: 520000). Zwei davon haben sich in den turbulenten Monaten seit Jahresbeginn unbeeindruckt seitwärts bewegt:

JDEPF Chart

Chart erstellt mit YCharts. Prozentuale Veränderung der Kurse von JDE Peets, Beiersdorf und Symrise, gerechnet in USD

Beiersdorf erlebt gerade einen kleinen Aufschwung dank der DAX-Rückkehr. Und auch operativ läuft es gut. CEO Vincent Warnery sieht das Unternehmen auf einem guten Weg, um künftig Marktanteile im Kerngeschäft rund um Nivea zu erobern.

Die Aktie von JDE Peet’s scheint nach der Kursschwäche der ersten Quartale nach dem Börsengang 2020 nun festen Boden gefunden zu haben. Jüngst hob das Management des Kaffeegiganten die Nachhaltigkeitsziele an, was weitere Stabilität bringt und auch das Gewissen der Anleger beruhigen dürfte.

Kanzleraktien funktionieren auf lange Sicht

Lediglich die etwas dynamischer ausgerichtete Symrise ist mit weiten Teilen des Gesamtmarktes abgedriftet. Aber selbst das ist kein Grund zur Sorge. Symrise hat so viele Möglichkeiten, sein Geschäft rund um Duft- und Geschmacksstoffe, kosmetische Grund- und Wirkstoffe sowie funktionelle Inhaltsstoffe kontinuierlich auszubauen.

Die globale Kundenbasis ist sehr diversifiziert, die Nachfrage konjunkturresistent und die Wettbewerbssituation günstig. Früher oder später wird die Aktie also aller Voraussicht nach wieder auf den Wachstumspfad zurückkommen.

Man muss sich auch keine Sorgen machen, dass wegen Ukraine oder den steigenden Zinsen kein Kaffee mehr getrunken oder keine Creme mehr ins Gesicht geschmiert wird. Solchen Aktien muss man einfach die notwendige Zeit geben. Eine Verzehnfachung des Einsatzes dauert dann auch mal ein paar Jahrzehnte. Aber viele Sparbuchsparer werden es nie erleben.

Der Artikel 3 Aktien für Gerhard Schröder – es funktioniert ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Coinbase.

Motley Fool Deutschland 2022