Die BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) mit Sitz in Innsbruck erwartet 2019 einen Vorsteuergewinn zwischen 100 und 112 Mio. Euro. Das schreibt die Bank im Quartalsbericht. Dass man damit unter dem starken Vorjahreswert (knapp 140 Mio. Euro) liegen wird, habe vor allem mit höher budgetierten Risikovorsorgen zu tun. An der Ergebnisvorschau habe sich seit dem Jahresabschluss 2018 nichts geändert.

Im am Freitag veröffentlichten Erstquartalsbericht 2019 wird nur knapp auf den seit Wochen schwelenden Streit mit der Kernaktionärin Bank Austria eingegangen, und zwar mit einem Verweis auf die Hauptversammlung am 16. Mai. Ansonsten gab es laut BTV nach dem Stichtag des Zwischenberichts zum ersten Quartal 2019 "keine in ihrer Form oder Sache nach berichtsrelevanten Aktivitäten oder Ereignisse im BTV Konzern, die das im vorliegenden Bericht vermittelte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beeinflussten."

Per Ende März 2019 hatte die BTV eine Bilanzsumme von 11,8 Mrd. Euro. Dank zweistellig gestiegener Zinsergebnisse und des Erfolgs aus Finanzgeschäften stieg im ersten Quartal der Periodenüberschuss vor Steuern um 10,5 Mio. Euro auf 51,3 Mio. Euro. Nach Steuern legte der Überschuss um 27,2 Prozent auf 41,6 Mio. Euro zu.

Die anrechenbaren (regulatorischen) Eigenmittel der Kreditinstitutsgruppe (gemäß Basel 3) lagen per Ende März bei insgesamt 1,205 Mrd. Euro. Damit haben sie sich im Vergleich zum Jahresende 2018 um 17 Mio. Euro bzw. 1,4 Prozent reduziert. Das harte Kernkapital der Kreditinstitutsgruppe lag zum Quartalsende bei 1,003 Mrd. Euro, das Kernkapital insgesamt bei 1,014 Mrd. Euro.

Ums Kapital läuft bei allen drei börsennotierten Regionalbanken (neben der BTV auch bei BKS und Oberbank) eine öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung mit der österreichischen UniCredit-Tochter Bank Austria: In der Jahreshauptversammlung der BTV Mitte Mai ist die UniCredit Bank Austria - wie schon zuvor bei der BTV-Schwesterbank BKS (Klagenfurt) - mit einem spektakulären Antrag auf Sonderprüfung aller seit Anfang der 1990er Jahre durchgeführten Kapitalerhöhungen abgeblitzt. Die Bank Austria hält die wechselseitige Teilnahme der miteinander verflochtenen 3-Banken an deren Kapitalerhöhungen wie berichtet für unzulässig. Bei der BTV hält die Bank Austria 47 Prozent und damit auch mehr Aktien als in den anderen beiden Regionalbanken. Aber auch bei den anderen zwei Instituten ist sie größte Einzelaktionärin.

Am Finanzplatz wird davon ausgegangen, dass der Aktionärsstreit vor Gerichten endet. Für rechtliche Schritte hätte die UniCredit einen Monat nach den jeweiligen Hauptversammlungen Zeit. Die Bank Austria hat bisher immer nur erklärt, "ihre Optionen" zu evaluieren.

rf/pro

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