Bist du ein Investor, der sich von den Entscheidungen Warren Buffetts inspirieren lässt? Oder aber von seinem Ansatz? Falls ja, ist das alles andere als verkehrt: Das Orakel von Omaha ist weiterhin einer der erfolgreichsten Investoren (wenn nicht sogar der erfolgreichste Investor). Entsprechend kann sein Ansatz vom Grundsatz her nicht so verkehrt sein.

Des Öfteren frage ich mich bei meinem Analyse-Prozess: Ist diese oder jene Aktie womöglich eine, die Warren Buffett kaufen könnte? Oder auch: Was stimmt hier nicht, dass Warren Buffett vermutlich nicht den Kauf-Knopf drücken würde. Das wiederum zeigt mir, wo Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken liegen können.

Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen Blick auf die Aktien der Münchener Rück (WKN: 843002) und von Delivery Hero (WKN: A2E4K4), die beide im DAX sind. Eine dieser beiden DAX-Aktien könnte eine klassische Buffett-Aktie sein, eine andere hingegen nicht. Schauen wir im Folgenden daher einmal, wo Chancen und Risiken liegen. Und was Investoren zu diesen beiden Namen generell wissen sollten.

Münchener Rück: Buffett investierte bereits

Die Aktie der Münchener Rück und Warren Buffett verbinden bereits eine Vergangenheit. Bis vor einigen Jahren ist das Orakel von Omaha noch in die Anteilsscheine des DAX-Rückversicherers investiert gewesen. Auch deshalb könnte es einige Dinge geben, die Buffett gefallen könnten.

Generell liebt Warren Buffett beispielsweise zeitlose, einfache Geschäftsmodelle. Das Versichern beziehungsweise Rückversichern gehört vom Ansatz her definitiv dazu. Wobei die Münchener Rück die verwalteten Prämien natürlich auch investieren muss. Das Geschäftsmodell ist daher ein wenig komplexer. Allerdings, und auch das ist ein Pro: Warren Buffetts primärer Circle of Competence sind definitiv Bank-, Versicherungs- und Finanz-Aktien.

Zudem schätzt Warren Buffett Aktien, die ihm einen soliden Cashflow bescheren: Die Aktie der Münchener Rück gehört mit ihrer seit über fünf Jahrzehnten ungekürzten Dividende definitiv dazu. Auch die derzeitige Dividendenrendite von über 4 % dürfte dabei ein attraktiver Wert sein. Zumal die fundamentale Bewertung insgesamt nicht zu teuer erscheint: Der DAX-Rückversicherer wird gegenwärtig schließlich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 12 bepreist.

Was Warren Buffett zum Zeitpunkt seines Verkaufs nicht an der Münchener Rück gefiel, sind die Aussichten gewesen: Der Rückversicherungsbranche drohte zum damaligen Zeitpunkt Konkurrenz: Hedgefonds und andere Risikokapitalgeber mischten den Markt auf. Inzwischen haben sich die Aussichten jedoch gebessert und der Rückversicherungsbranche dürften höhere Prämieneinnahmen bevorstehen. Zudem existieren Wachstumsmöglichkeiten bei Cyber- und Umweltrisiken. Insgesamt ein Mix, der Warren Buffett zusagen könnte.

Delivery Hero: Kein Geschäft für Warren Buffett …?

Bei der Aktie von Delivery Hero dürfte Warren Buffett eher skeptisch werden. Zwar versteckt sich hinter diesem Namen eine durchaus attraktive Wachstumsgeschichte. Die Umsätze stiegen zuletzt schließlich im Jahresvergleich um 93 % auf über 1,1 Mrd. Euro im ersten Halbjahr. Gleichzeitig vergrößerte sich jedoch der Verlust von 171 Mio. Euro im Vorjahreshalbjahr auf derzeit rund 319 Mio. Euro. Für Warren Buffett wäre das möglicherweise nix.

Das Orakel von Omaha setzt eher selten auf verlustreiche Geschäftsmodelle, bei denen die Profitabilität außerdem langfristig fraglich bleiben könnte. Ein Umsatzwachstum, das mit einem in etwa gleichgroßen Verlustwachstum einhergeht, würde Buffett mit Sicherheit skeptisch machen.

Zudem könnte ich mir vorstellen, dass Buffett diese Aktie als eher tech- oder e-commerce-lastig ebenfalls ablehnen würde, was Foolishe Investoren natürlich nicht müssten. Möglicherweise würde das Orakel von Omaha auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil anzweifeln. Es gibt zwar einen Netzwerkeffekt. Uneinnehmbar scheint das jedoch nicht.

Ich glaube, Delivery Hero ist daher keine Buffett-typische Investition und wird es erst mal nicht sein. Trotzdem könnte hier für Foolishe Investoren eine interessante Wachstumsgeschichte lauern. Wobei die Profitabilität wirklich ein Aspekt sein könnte, den man als Investor im Blick behalten muss.

Mit den Augen des Orakels …

Wie gesagt: Mir hilft es immer, zu überlegen, wie Warren Buffett wohl eine Investitionsthese bewerten könnte. Wobei ich natürlich nicht mit Sicherheit weiß, ob das Orakel von Omaha das sieht, was auch ich sehen würde. Die DAX-Beispiele Münchener Rück und Delivery Hero verdeutlichen diesen Ansatz jedoch sehr gut. Und, wer weiß: Vielleicht hast du hier ja jetzt auch eine interessante Buffett-typische (oder nicht typische?) Chance entdeckt?

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Vincent besitzt Aktien der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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