Die jüngsten Geschäftszahlen von LEM Holding, die am 27. Mai 2025 veröffentlicht wurden, malen ein kontrastreiches Bild. Einem erheblichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2024/25 stehen überraschend positive Signale aus den Auftragsbüchern gegenüber. Was überwiegt bei dem Spezialisten für elektrische Messtechnik – die Sorge oder die Zuversicht?

Der Realitätscheck: Harte Einschnitte bei Umsatz und Gewinn

Zunächst die weniger erfreulichen Nachrichten: Der ausgewiesene Umsatz für das per Ende März 2025 abgeschlossene Geschäftsjahr sank um deutliche 24,4 Prozent auf 306,9 Millionen Schweizer Franken. Währungsbereinigt betrug der Rückgang immer noch spürbare 23,5 Prozent. Noch gravierender fiel der Blick auf die Profitabilität aus. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stürzte um dramatische 76,7 Prozent auf 18,9 Millionen Franken ab, was einer EBIT-Marge von nur noch 6,1 Prozent entspricht. Unter dem Strich blieben lediglich 8,4 Millionen Franken als Nettogewinn – ein Bruchteil der 65,3 Millionen Franken aus dem Vorjahr. Kein Wunder also, dass der Verwaltungsrat vorschlägt, für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten. Das dürfte für dividendenorientierte Anleger eine bittere Pille sein.

Restrukturierung drückt – soll aber Zukunft sichern

Ein wesentlicher Grund für den Ergebniseinbruch sind einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 7,9 Millionen Franken für das Programm "Fit for Growth". Klammert man diese Sonderlast aus, hätte das EBIT bei 26,8 Millionen Franken gelegen, was einer Marge von 8,7 Prozent entspräche. Dieses konzernweite Transformations- und Effizienzprogramm läuft nach Plan und soll bereits im Geschäftsjahr 2025/26 signifikante Ergebnisverbesserungen von 18 bis 22 Millionen Franken liefern. Ab 2026/27 werden sogar jährliche Einsparungen von rund 35 Millionen Franken erwartet. Ist das der Hebel für eine nachhaltige Wende?

Lichtblick Auftragsbücher: China und Automotive als Motoren

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Trotz der trüben Ertragslage gibt es einen handfesten Grund zur Hoffnung: Die Auftragseingänge kletterten um 7,8 Prozent auf 262,2 Millionen Franken. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Region China, wo die Bestellungen um massive 81,5 Prozent in die Höhe schnellten. Auch das Automotive-Segment glänzte mit einem Auftragsplus von 57,4 Prozent. Dass das Book-to-Bill-Verhältnis, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, im vierten Quartal auf 0,97 (von 0,82 im Q3) stieg, nährt die Fantasie einer beginnenden Erholung. Im Gesamtjahr lag dieser Wert bei 0,85. Die leichte Umsatzsteigerung von 2,3 Prozent im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal unterstreicht diesen Hoffnungsschimmer.

Gemischtes Bild in den Segmenten

Ein genauerer Blick zeigt jedoch, dass nicht alle Bereiche gleichermaßen performen. Während das Automotive-Geschäft, insbesondere in China, dank Projektanläufen und Marktanteilsgewinnen im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt gewann (Umsatz im Gesamtjahr -12,5% auf 86,2 Mio. CHF), litten andere Segmente deutlich. Der Bereich Automation (Umsatz -28,0% auf 86,3 Mio. CHF) wurde vom schwachen globalen Investitionsklima und hohen Lagerbeständen gebremst. Auch die Sparte Erneuerbare Energien (Umsatz -36,9% auf 44,7 Mio. CHF) verzeichnete einen signifikanten Rückgang, bedingt durch volle Lager bei Wechselrichtern in Europa und den USA.Regional betrachtet zeigte sich China mit einem Umsatzminus von nur 1,8 Prozent auf 117,5 Millionen Franken am widerstandsfähigsten und konnte Marktanteile gewinnen. Die übrigen asiatischen Märkte (-38,3%) sowie die EMEA-Region (-33,5%) verzeichneten hingegen deutliche Einbußen.

Ausblick: Stabilisierung in Sicht?

Für das laufende Jahr sieht LEM ermutigende Anzeichen einer Stabilisierung, gestützt auf den positiven Trend bei den Auftragseingängen, vor allem im Automotive-Sektor. Frank Rehfeld, der CEO, betonte, dass man nach einem schwachen ersten Halbjahr 2024/25 aufgrund zurückhaltender Kundenausgaben und hoher Lagerbestände in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung gesehen habe. Dennoch bleiben Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich der Lagerbestände im Automationsgeschäft. Als größtes Risiko sieht das Unternehmen die globalen Auswirkungen der US-Zollpolitik. Es bleibt also spannend, ob der Hoffnungsschimmer einer nachhaltigen Trendwende weicht.

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